Feuerwehr

Schwarzenbek

Strochennest

Montag, 10.03.2008 12:55 von Jan Piossek

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Meister Adebar - du kannst kommen! Den Störchen, die seit Generationen auf dem Dach des Bauernhofes der Familie Wenk in Sahms den Sommer verbringen, haben sechs Feuerwehrmänner aus Sahms und Schwarzenbek das Nest bereitet. Zwei Stunden lang arbeiteten die Männer, um alles schön herzurichten.

"Das Nest haben wir auf dem Dach, so lange meine Mutter denken kann", berichtet Hof-Herr Klaus Wenk. Und seine Mutter ist schon über 80. Das Nest auf den First abzubauen, um der Verschmutzung des Daches durch die Störche zu entgehen - keine Chance. "Das Nest bleibt, wir glauben nämlich, dass sonst ein Unglück passiert", so Wenk.

Als Sahms zum "schönen Dorf" gekürt wurde, war das Nest bei "Storchen-Wenk", wie die Sahmser den Hof gegenüber der Kirche liebevoll nennen, einer der Gründe. "Dass der Storch hier lebt, gilt als Zeichen dafür, dass bei uns die Natur noch intakt ist", sagt Wenk. Frösche und Mäuse als Futter, all das findet der Storch hier zur Genüge. 1994 zog das Storchenpaar vier Junge auf, zwei Jahre später gab es Drillinge im Nest, 2006 Zwillinge. 2007 zeigten sich die Eltern allerdings skrupellos: Weil aufgrund des Dauerregens während der Aufzucht im Nestbau das Wasser stand, warfen die Eltern ihre Jungen aus dem Bau. Sie sahen für den Nachwuchs wohl keine Überlebenschance. Vielleicht waren sie aber auch ertrunken.

Damit das nicht wieder passiert, rückten jetzt die Feuerwehrleute an. Die Schwarzenbeker Retter Nils Hanzlik und Andre Kirscht brachten ihre 30 Meter lange Drehleiter mit, um in luftiger Höhe an das Nest zu gelangen. Sahms’ Wehrführer Henning Wittkamp, unterstützt durch seine Kameraden Riko Stein, Jürgen Schütten und Jörg Rauchmaul, griffen dann zu Mistgabel und Flex. Das schon einseitig überhängende Nest wurde in Form geschnitten, das Innenleben vergangener Jahre ausgegraben. "Im Nest gab es schon eine richtige Insel, da musste mal wieder aufgeräumt werden", berichtete Wittkamp. Vor fünf Jahren hatten seine Männer hier zuletzt Hand angelegt. Für den Ablauf des Regenwassers wurde der Nestboden durchstochen - sicher ist sicher.

Klaus Wenk erwartet seine geschätzten Untermieter spätestens Mitte April. Bis August werden sie dann auf dem Dach seines Hauses leben, ehe sie wieder ins Winterquartier nach Afrika starten und Sahms den Rücken kehren.

 

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